Zusammenarbeit und personelle Entwicklung
FDP und Freie Wähler haben in der Wahlperiode 2020 – 2025 gemeinsam eine Fraktion gebildet. Damit konnte die bewährte Zusammenarbeit der Freien Demokraten mit den Freien Wählern im Regionalrat erfolgreich fortgeführt werden. Die FDP/FW-Fraktion war mit drei Mandatsträgern im Regionalrat und mit sieben sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern in den Fachausschüssen vertreten. Damit konnten wir fast den gesamten Planungsraum des Regionalrates abbilden.
Am 05. Juni 2025 ist unser Fraktionsvorsitzender Hans Lothar Schiffer (FDP) verstorben. Bis kurz vor seinem Tod hat er sich mit unermüdlicher Hingabe für den Strukturwandel in unserer Region eingesetzt. Als Vorsitzender unserer Fraktion prägte er seit 2014 maßgeblich die Arbeit im Regionalrat Düsseldorf, dem er seit 2010 angehörte. Ulrich G. Müller (FDP) ist für Hans Lothar Schiffer in den Regionalrat nachgerückt. Bernd Kuckels (FDP) wurde zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Dr. Jochen Grumbach (FW) und Ulrich G. Müller sind seine Stellvertreter.
Die FDP/FW-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf hat in der laufenden Wahlperiode Verantwortung übernommen, wichtige Zukunftsthemen gestaltet und konkrete Beiträge für die Weiterentwicklung unserer Region geleistet. Dabei war uns stets wichtig, wirtschaftliche Stärke, Lebensqualität und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
Arbeitsweise im Regionalrat
Ein besonderes Kennzeichen unserer Arbeit: Vor wichtigen Entscheidungen verschafft sich der Regionalrat vor Ort ein eigenes Bild der Situation. Diese Praxis hat zu transparenten, nachvollziehbaren und verantwortungsbewussten Beschlüssen beigetragen.
Darüber hinaus trifft sich der Regionalrat einmal im Jahr zu einer zweitägigen Klausurtagung, um intensiv über strategische Zukunftsthemen zu beraten. Die FDP/FW-Fraktion war bei diesen Tagungen stets nahezu vollzählig vertreten und hat die Debatten aktiv mitgestaltet.
Thematische Schwerpunkte und Erfolge
- Festlegung von Windenergieflächen (18. Änderung des Regionalplans Düsseldorf)
Die FDP/FW-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf hat der 18. Änderung des Regionalplans zur Festlegung von Windenergieflächen nach intensiver Beratung zugestimmt. Mit dieser Entscheidung übernehmen wir Verantwortung für den notwendigen Erfolg der Energiewende – zugleich haben wir die Interessen von Kommunen, Anwohnern und der regionalen Wirtschaft so weit wie möglich berücksichtigt.
Unsere Leistungen und Positionen:
Verantwortungsbewusste Zustimmung: Wir haben die Planänderung trotz bestehender Bedenken mitgetragen, weil nur ein rechtzeitig beschlossener Regionalplan die notwendige Steuerungswirkung entfaltet und die Region vor einem ungesteuerten Wildwuchs von Windkraftanlagen schützt.
Enge gesetzliche Vorgaben benannt: Die FDP/FW-Fraktion hat transparent gemacht, dass die Region Düsseldorf besonders stark belastet wird. Während das gesetzliche Flächenziel für NRW bis 2027 bei 1,1 % und bis 2032 bei 1,8 % liegt, muss unsere Region 70–75 % der theoretischen Flächenpotenziale ausweisen – der höchste Wert aller Planungsregionen in Nordrhein-Westfalen.
Kommunale Belange ernst genommen: Wir haben die Anregungen und Bedenken betroffener Kommunen, Anwohner und Bürgerinitiativen in die Beratungen eingebracht. Tatsächlich wurden an zahlreichen Stellen Ausweisungen zurückgenommen oder reduziert. Dennoch war aufgrund der bindenden Vorgaben eine vollständige Entlastung nicht möglich.
Rechtsstaatliche Planung gesichert: Wir haben betont, dass eine konsistente Planung nach einheitlichen, sachlich-fachlichen Kriterien erforderlich ist. Politisch motivierte Abweichungen zur Beruhigung örtlicher Konflikte hätten die Rechtmäßigkeit des gesamten Planwerks gefährdet.
Spielräume offengelegt: Am Beispiel des Reichswalds (1.750 ha Flächenpotenzial, wovon lediglich 64 ha genutzt werden) haben wir gezeigt, wie begrenzt die Möglichkeiten sind, regionale Besonderheiten zu berücksichtigen. Damit wurde nachvollziehbar gemacht, weshalb in anderen Teilen der Region kaum Ausweichflächen zur Verfügung stehen.
Akzeptanz gestärkt: Wir haben deutlich gemacht, dass die nach der ersten Offenlage erfolgten Änderungen belegen, dass Einwendungen von Bürgern und Kommunen sehr wohl Beachtung gefunden haben – auch wenn nicht jeder Wunsch erfüllt werden konnte.
Zusammenarbeit gewürdigt: Unsere Fraktion hat die Arbeit der Regionalplanungsbehörde ausdrücklich anerkannt. In enger Zusammenarbeit mit Verwaltung und anderen Fraktionen wurde ein rechtssicheres und fachlich tragfähiges Gesamtwerk erarbeitet.
Die Energiewende braucht klare und verbindliche Planungsgrundlagen. Ohne einen beschlossenen Regionalplan wäre die Region Düsseldorf gezwungen, Genehmigungen für Windkraftanlagen ohne Steuerungsmöglichkeiten zu erteilen – mit erheblichen Folgen für Landschaftsbild, Akzeptanz und Planungssicherheit. Mit unserer Zustimmung haben wir dafür gesorgt, dass der Ausbau der Windenergie in geordneten Bahnen verläuft, die gesetzlichen Ziele erfüllt werden und zugleich die Interessen von Bevölkerung und Kommunen nach Kräften berücksichtigt bleiben. - Sicherung von Gewerbeflächen
Die FDP/FW-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf hat sich in der laufenden Wahlperiode konsequent für den Erhalt und die Sicherung von Industrie- und Gewerbeflächen eingesetzt. Wir sehen darin eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung, Innovationskraft und zukunftssichere Arbeitsplätze in unserer Region.
Wir haben uns dafür stark gemacht, dass bestehende Industrie- und Gewerbeflächen nicht leichtfertig in andere Nutzungen umgewandelt werden. Damit verhindern wir eine schleichende Aushöhlung der Wirtschaftsstruktur und schaffen Verlässlichkeit für Unternehmen, die langfristig planen.
Eine leistungsfähige regionale Wirtschaft ist nur möglich, wenn Unternehmen ausreichend geeignete Flächen für Produktion, Logistik, Dienstleistungen und Forschung zur Verfügung haben. Der zunehmende Konkurrenzdruck zwischen Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur und Freiraum macht eine klare Prioritätensetzung notwendig. Die FDP/FW-Fraktion stellt sich dieser Verantwortung, indem sie für Planungssicherheit, Zukunftsfähigkeit und Standortqualität eintritt.
Vor-Ort-Besichtigungen: Vor wichtigen Entscheidungen hat sich der Regionalrat die Gebiete stets vor Ort angeschaut. Das schafft Transparenz und eine realistische Grundlage für verantwortungsvolle Beschlüsse. - Sanierung von Brückenbauwerken
Die FDP/FW-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf hat das Thema Brückensanierungen frühzeitig auf die Tagesordnung gebracht und mit Nachdruck die Bedeutung intakter Infrastruktur für die gesamte Region betont.
Wir haben darauf hingewiesen, dass marode Brücken und damit verbundene Verkehrseinschränkungen die Leistungsfähigkeit unserer Region erheblich beeinträchtigen. Lieferketten, Pendlerverkehre und Logistikströme geraten ins Stocken – mit spürbaren Folgen für die Wirtschaft.
Auch wenn die unmittelbare Zuständigkeit bei Bund und Land liegt, haben wir erreicht, dass der Regionalrat das Thema intensiv diskutiert und die Dringlichkeit zur beschleunigten Sanierung von Brückenbauwerken klar hervorgehoben hat. Damit haben wir ein klares Signal an Land, Bund und Straßenbaubehörden gesendet.
Wir haben die Infrastruktur nicht nur als verkehrspolitische Frage gesehen, sondern die Folgen für Arbeitsplätze, Investitionen und die Standortqualität in der Region deutlich gemacht.
Die Region Düsseldorf ist ein zentraler Wirtschafts- und Logistikstandort in Deutschland und Europa. Verlässliche Verkehrswege sind die Grundvoraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung. Marode Brücken gefährden diese Basis. Die Sicherheit unserer Infrastruktur ist uns ein besonderes Anliegen. Unser Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Infrastruktur nachhaltig zu verbessern. Dabei haben wir auf eine transparente Planung und eine effiziente Mittelverwendung gedrängt. - Flächensuche für den neuen Bayer04-Campus
Ein weiteres noch nicht abgeschlossenes Thema der zurückliegenden Sitzungsperiode ist das geplante Sportleistungszentrum des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen in Monheim am Rhein. Hintergrund ist der notwendige Umzug des bisherigen Trainingszentrums an der BayArena, das durch den geplanten Ausbau der A1/A3 nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Die FDP/FW-Fraktion begleitet den Planungsprozess von Beginn an kritisch-konstruktiv. Neben intensiven Beratungen im Regionalrat haben wir vor Ort sowohl das vorgesehene Gelände südlich der Ida-Siekmann-Straße in Monheim besichtigt und mit Bürgerinnen und Bürgern gesprochen als auch die Situation am bestehenden Standort in Leverkusen in Gesprächen mit Bayer 04 in den Blick genommen.
Die Beratungen haben gezeigt, dass die Planungen weit über eine rein sportliche Dimension hinausgehen. Fragen des Arten- und Klimaschutzes, der Stadtentwicklung sowie der Akzeptanz in der Bevölkerung spielen eine zentrale Rolle. So dokumentieren unabhängige Gutachten geschützte Lebensräume und verweisen auf mögliche Eingriffe durch Lärm, Licht und Versiegelung. Hinzu kommt, dass das Plangebiet klimatisch eine wichtige Funktion für die nächtliche Frischluftversorgung der angrenzenden Wohngebiete erfüllt. Diese Kaltluftzufuhr würde durch eine Bebauung zwar nicht gänzlich unterbrochen, aber spürbar geschwächt.
Die FDP/FW-Fraktion hat in den Beratungen deutlich gemacht, dass eine verantwortungsvolle Abwägung zwischen den sportlichen Interessen des Vereins, den Belangen des Umweltschutzes und den Sorgen der Monheimer Bürgerschaft zwingend erforderlich ist. Wir setzen uns dafür ein, dass eine endgültige Entscheidung erst dann fällt, wenn die vorliegenden Gutachten vollständig ausgewertet, die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt und die Ergebnisse des laufenden Beteiligungsprozesses – einschließlich der geplanten Workshops – berücksichtigt sind.
Damit leisten wir einen Beitrag zu einer transparenten und ergebnisoffenen Diskussion, die nicht nur die sportlichen, sondern auch die ökologischen und städtebaulichen Belange ernst nimmt.
Fazit
Die FDP/FW-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf hat in der Wahlperiode 2020–2025 Verantwortung übernommen: für wirtschaftliche Entwicklung, für eine leistungsfähige Infrastruktur, für eine geordnete Energiewende und für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung.
